Im belgischen Lüttich hat ein bewaffneter Mann am Dienstag gegen 10:30 in der Innenstadt Polizisten angegriffen. Zwei Polizisten sollen tödlich getroffen, vier weitere verletzt worden sein. Außerdem soll ein unbeteiligter Autofahrer erschossen worden sein. Augenzeugen berichten von panischen Szenen.
Der Angreifer sei daraufhin geflohen und habe in einer Schule eine Putzfrau als Geisel genommen. Bei einem anschließenden Schusswechsel mit der Polizei wurde er erschossen. Die Schüler des Gymnasiums und die Geisel seien unverletzt und in Sicherheit, sagte der Bürgermeister von Lüttich.
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Coups de feu à Liège, évacuation du boulevard d’Avroy. Beaucoup de voitures de police sur place + secours #Avroy #Liege #gunshot pic.twitter.com/CLXo16nST3
— Victor ⌬ (@VICTORJ_FR) May 29, 2018
Laut belgischen Medien berichten Zeugen von “Allahu Akbar”-Rufen.
Update 31.05.:
Die belgische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Es gebe Elemente, „die in die Richtung eines Terroranschlags gehen“, sagte ein Sprecher.
In einer Pressekonferenz wird berichtet, dass der Angreifer zunächst mit einem Messer bewaffnet zwei Polizistinnen von hinten angegriffen, diese “mit absolut unfassbarer Brutalität niedergestochen”, entwaffnet und erschossen hat. Anschließend tötete er mit den Dienstwaffen noch einen 22-jährigen Autofahrer und floh in ein Gymnasium, wo er die Geisel nahm…
Bei dem Angreifer soll es sich um den “ultra-gewalttätigen” Benjamin Herman handeln, der wegen verschiedener kleinerer Delikte im Gefängnis saß und sich sich seit dem Vorabend auf Freigang befand. Laut inzwischen bestätigter Berichte soll er noch in der Nacht einen Einbruch in ein Schmuckgeschäft begangen und dabei einen Komplizen getötet haben.
Der in Belgien geborene 31-Jährige soll sich vermutlich im Gefängnis radikalisiert haben. Entgegen früherer Berichte soll bekannt gewesen sein, dass er im Gefängnis Kontakt zu islamistischen Mitinsassen hatte. Daher wurde er auch auf einer “Überwachungsliste” der Polizei geführt, bekam aber offenbar nichtsdestotrotz bereits mehrfach Freigang gewährt. In seiner Zelle, in die er am Dienstag hätte zurückkehren sollen, wurden ein Koran und ein Gebetsteppich gefunden.
In einem u.a. von dem belgischen Fernsehsender RTL veröffentlichten Video einer Augenzeugin sind “Allahu Akbar”-Rufe zu hören, während der Attentäter mit der Waffe die Straße hinunterläuft.
Die Terrormiliz “Islamischer Staat” hat den Anschlag inzwischen für sich beansprucht. Der Täter sei ein “Soldat des ‘Islamischen Staats'” gewesen, teilte die IS-Propaganda-Agentur Amaq mit.
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