Ron Paul in der Zwickmühle

Die Ergebnisse des Super-Tuesday mit einem starken Santorum, einem geschwächten Romney und einem zu schwachen Ron Paul sind ganz schlechte Nachrichten für die Freiheit:
1. Man kann nicht mehr sagen, Ron Paul würde verschwiegen. Er bekommt vielleicht nicht die Aufmerksamkeit die er verdient hätte, aber genug. Die Leute müssten also wissen wofür er steht. 2. Man könnten annehmen, die Reps wollen kein limited government, aber das können wir ausschließen, da alle vier Kandidaten dafür werben, nur dass drei davon bewiesen haben, dass sie das Gegenteil von dem tun was sie sagen. 3. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich um einen flächendeckenden Wahlbetrug zugunsten von Santorum handelt. Seine Leute sitzen nicht in den Schaltzentralen und Wahlautomaten gibt es auch nicht, soviel ich weiss. 4. Santorum hat auch nicht mehr Geld als Paul, also ist es keine Frage des Geldes. 5. Kann es wirklich sein, dass die Rep-Wähler nach zehn Jahren sinnloser Kriege noch einen gegen den Iran wollen? So dämlich kann doch nicht mal ein Republikaner sein, oder doch?

Daraus ergibt sich folgende Problematik: Selbst wenn Ron Paul, wovon auszugehen ist, als unabhängiger dritter Kandidat antritt und Santorum für die Republikaner, könnten sich Demokraten, die Frieden wollen, genötigt sehen, Obama zu wählen. Sie könnten Angst haben, Ihre Stimme für Paul wäre verloren: Aber sie wollen unbedingt den erzkonservativen Santorum verhindern und müssten so Obama wählen. Die Polarisierung hilft also dem Establishment, das mit beiden gut leben kann. Wie bei dem berühmten Mühlespiel springt das Establishment zwischen den Mühlen Santorum und Obama hin und her und blutet Paul aus. Das sieht aus wie das alte Teile- und Herrsche-Spiel. Ich sehe aber keine ernsthaften Indizien dafür, dass es aktuell eine bewusste Strategie ist, eher die Auswirkungen des seit Jahrzehnten betriebenen Spiels.

Möglicherweise hat Ron Paul genau das vorausgesehen und Santorum deshalb schärfer attackiert als Romney. Für die Idee der Freiheit wäre es also besser Romney, der sich kaum von Obama unterscheidet, würde Kandidat. Trotzdem hoffe ich, dass bis zum Schluss die Paul-Anhänger für ihn stimmen.

Don´t give up, Ron!

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