Stellen Sie sich das einmal bildlich vor: Sie blicken auf ihren Lohnzettel und sehen keinerlei Abzüge! Weder von der Steuer noch von den Sozialkassen. Schauen Sie auf Ihren jetzigen Auszug. Das was in der Sparte Steuern steht können sie einfach dazuzählen. Das ergibt ihr neues netto.
Die Sozialabgaben werden weiterhin abgeführt, aber vollständig vom Unternehmen. Das ist ein nicht zu unterschätzender psychologischer Effekt. Wer keinerlei Abzüge hat, ist auch nicht neidisch. Ein Problem der Flat-Tax von Kirchhoff war, dass die Sozialisten ihm vorrechneten, dass Großverdiener mehr entlastet werden als Geringverdiener (was aufgrund tausender Steuerschlupflöcher nicht mal so sein muss, viele Großverdiener zahlen gar keine Steuern).
Das liegt in der Natur der Sache. Bei Steuersenkungen muss immer der mehr profitieren, der mehr zahlt. Die 20 Prozent obersten Einkommnsbezieher zahlen schließlich 80 Prozent der Steuern. Wenn jemand noch Neid empfindet wenn er selber gar nichts zahlt muss er charakterlich schon ganz schön deformiert sein. Auf solche Wähler verzichten wir gerne.
Langfristig werden sich die oberen und unteren Gehälter in unserem Modell wahrscheinlich annähern. Da die oberen netto mehr entlastet werden, dürften tendenziell die Gehaltsforderungen im Vergleich zurückgehen.
Ist das nicht eine Mogelpackung, wenn die Sozialabgaben de facto schon heute von den Unternehmen bezahlt werden? Nein. Denn zukünftige eventuelle Steigerungen der Sozialabgaben gehen zu Lasten der Unternehmen. Solche Änderungen sind aber wesentlich stetiger als die schwer berechenbare Steuerpolitik. Als Ausgleich entfällt schließlich die Körperschaftssteuer und langfristig auch die Gewerbesteuer.
Um die Entlastung der Großverdiener im Vergleich zu den Geringverdienern nicht allzu groß werden zu lassen kann überlegt werden, ob die Beitragsbemessungsgrenze angehoben wird. Das hängt auch davon ab, wie schnell sich die Einspareffekte und die Zusatzeinnahmen aus dem Wirtschaftsboom bemerkbar machen. Verschwindet die Arbeitslosigkeit, werden die Sozialkassen extrem entlastet. Zusätzlich steigen die Einnahmen der Sozialkassen aus den von den Unternehmen für die Arbeitnehmer bezahlten Beiträgen.
Insgesamt ist eher ein Sinken der Sozialabgaben zu erwarten. Beispielsweise plädieren wir für die Abschaffung der gesetzlichen Krankenkassen. Der Beitrag wird in Zukunft dem Arbeitnehmer vom Unternehmen ausgezahlt und er sucht sich eine private Krankenkasse. Jede private Kasse muss einen Grundsicherungstarif anbieten. Über den Wettbewerb dürften die Kosten für den Grundtarif drastisch niedriger sein als die heutigen Beiträge. Gleichzeitg wird der Service über den Wettbewerb besser.
Menschen die heute so krank sind, dass sie keine Kasse nehmen würde, werden den privaten Kassen zugeteilt. Das ist nur ein finanzmathematisches Problem. Die Versicherungen berücksichtigen dies bei ihren Beitragsberechnungen.
In unserem System muss jedes Kind bei Geburt versichert werden. Dafür erhalten die Bürger im Rahmen des Bürgergeldes Gutscheine. In der Grundversicherung ist auch Arbeitsunfähigkeit abgesichert. Das heisst, NIEMAND wird aufgrund von Krankheit aus der Solidargemeinschaft ausgestoßen. Das entsprechende Risiko zur Zeit der Geburt ist gering und wird einfach im Beitrag berücksichtigt.
In unserem 0 – Steuern – Land muss niemand finanzielle Not erleiden. Da es Arbeitsplätze in Hülle und Fülle gibt, kann sich jeder Gesunde seinen Lebensunterhalt verdienen. Kranke werden von privaten Kassen exzellent versorgt.
Utopia ist möglich. Lassen Sie sich nicht das Gegenteil einreden.