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Zu Pinochet noch ein interessantes Interview, das Michael Kumpmann mit dem Enkel für eigentümlich frei geführt hat. Auszüge:
ef: Wie schätzen Sie Chiles momentane Situation ein? Und wie hat sich das Land seit dem Ende der Herrschaft Ihres Großvaters vor mehr als 25 Jahren entwickelt?
Pinochet Molina: Die aktuelle Situation in Chile ist die eines Landes, das beinahe zu den Ländern der Ersten Welt gezählt hätte, aber auf dem Weg dorthin das Ziel aus den Augen verlor und sich von den Prinzipien abwandte, die das ermöglichten. Der Motor des Landes ist ins Stocken geraten, und das ist alles andere als eine gute Nachricht. All die guten Sachen, die wir zur Zeit der Regentschaft meines Großvaters zu bieten hatten, sind verblasst. Er hatte vor allem für zwei Dinge gesorgt, die für Wachstum und Weiterentwicklung notwendig sind: Sicherheit und Freiheit durch Privateigentum.
ef: Warum wurden Sie selbst Politiker?
Pinochet Molina: Ich bin noch nicht wirklich Politiker, aber ich ging in die Politik, da ich mein ganzes Leben in Freiheit aufgewachsen war. Und nun zu sehen, wie diese Freiheit unter einem wachsenden sozialistischen Staat immer weiter bedroht wird, machte mir klar, dass ich aufstehen muss für die einzige Sache, die wir Menschen wirklich besitzen, unsere Freiheit. Was bringt es, selbst alles zu haben, was man will, wenn man nicht frei ist?…
ef: Was ist für Sie eine ideale Gesellschaft?
Pinochet Molina: Eine, die nicht vor der Autorität niederkniet.
ef: Gibt es eine ökonomische Philosophie, auf die Sie sich stützen, zum Beispiel die Österreichische Schule oder die Chicago-Schule?
Pinochet Molina: Obwohl ich von Professoren der Chicagoer Schule ausgebildet wurde, tendiere ich mehr zur Österreichischen Schule. Es gibt eine Sache, die mir besonders wichtig ist: die Ablehnung von Zentralbanken.
ef: Was denken Sie über die Chicago Boys, die Ihr Großvater als Experten ins Land holte?
Pinochet Molina: Sie waren und sind immer noch großartige Experten, die Mut bewiesen haben in einer Zeit, die von Angst und Verwirrung bestimmt war. Niemand hat die magische Lösung aller Probleme, aber es gibt einen Unterschied zwischen denen, die wissen, was sie tun, und denen, die das nur von sich denken. Wissen Sie, Chile war von Allende zerstört, und mein Großvater suchte nach Lösungen, um das Schlamassel, in das wir geraten waren, wieder in Ordnung zu bringen. Da kamen diese Professionellen gerade recht. Ich habe ihn mal gefragt, wie er auf sie gekommen war. Er sagte nur, dass er immer glaubte, dass Freiheit das ist, was die Wirtschaft antreibt.
ef: Haben Sie persönliche Vorbilder und Lieblingsautoren in den Bereichen Politik und Wirtschaft?
Pinochet Molina: Thomas Jefferson, Adam Smith, José Miguel Carrera, Augusto Pinochet und über all denen mein Herr und König Jesus Christus.
ef: Sind Sie selbst ein Rechter?
Pinochet Molina: Mir ist ehrlich gesagt nicht richtig klar, was Sie mit „rechts“ meinen. In meinen Augen ist ein Rechter jemand, der Privateigentum verteidigt, im Gegensatz zum Sozialismus in all seinen Formen. Deshalb ist beispielsweise auch ein Nazi nicht wirklich rechts. Er gehört in meinen Augen zu den Linken, selbst wenn er den Kommunismus hasst.
ef: Kommunismus – wie stehen Sie dazu?
Pinochet Molina: Kommunismus ist das Schlimmstmögliche in der Realität. Kommunismus ist extrem gefährlich, egal ob man in Nordkorea oder in Kuba ist, es ist immer die Hölle auf Erden.
ef: Und die heutige Linke?
Pinochet Molina: Die regiert die Welt, und man sieht ja, wie die Welt heute aussieht….
ef: Kommen wir zum Schluss auf die dunkle Seite der Herrschaft Ihres Großvaters zu sprechen. Wie stehen Sie zu den Vorwürfen hinsichtlich Mord und Folter von Regimegegnern?
Pinochet Molina: Es gab zwei Phasen: Die erste ist die Periode von 1973 bis 1978. Diese Jahre waren durch latenten Bürgerkrieg gekennzeichnet, und ich erkenne dort keine Situationen, die man als Menschenrechtsverletzungen bezeichnen kann. Nach dieser Periode beruhigte sich die Lage, aber es war immer noch ziemlich gefährlich, und es wurden einige Verbrechen begangen. In meinen Augen wurden diese Verbrechen aber hauptsächlich direkt von der CIA und deren Hauptpartner Manuel Contreras begangen.
Ende Zitat. Anmerkung von mir:
Am Schluss dürfte Geschichtsklitterung dabei sein, aber doch interessant, dass die CIA ihre schmutzigen Fingern im Spiel hatte (so viel ich weiss auch schon beim Putsch). Am spannendsten ist aber, dass er das Zentralbankensystem anspricht und eher zu den Austrians tendiert.
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