Meine erste Spiegel-Affäre

Hurra, ich steh im Spiegel! Wenige Wochen nach Erscheinen meines Buches „Das Kapitalismus-Komplott“ und meines Artikels in Focus Money über die Widersprüche in der offiziellen Theorie zum 11. September, startet der Spiegel die branchenübliche und von mir im Buch prognostizierte Rufmordkampagne. Der Artikel erschien online und in der heutigen Printausgabe. Als ich die Überschrift im Heft las, bin ich vor Lachen beinahe vom Stuhl gefallen, sie lautet: „Dubiose Propaganda“. Tja, genau um Propaganda geht es im größten Teil meines Buches. Allerdings ist damit nicht gemeint, dass jemand, der eine Partei gegründet hat, darüber auch in seiner – übrigens unentgeltlich verfassten – Kolumne schreibt. Die Gründung der Partei geht ja auf eben eine solche Kolumne zurück. In einem Anfall von Leichtsinn versprach ich eine Partei zu gründen, wenn ich nur genug positive Zuschriften bekäme. Unglücklicherweise brach ein Sturm der Begeisterung los, es kamen mehr Zuschriften als jemals in der Geschichte des Heftes. Da ich pflege, meine Versprechen zu halten gründete ich zusammen mit mutigen Mitstreitern die „Partei der Vernunft“. Wir alle arbeiten hier ehrenamtlich in unserer knapp bemessen Freizeit an einer besseren, freiheitlicheren Zukunft unseres Landes. Ab und an berichtete ich auf wenigen Zeilen über Fortschritte der Partei. Mir hier „Werbung“ zu unterstellen ist grotesk, zumal wir ja noch gar nicht zu Wahlen angetreten sind. Vertreter der etablierten Parteien verbreiten ihre Ergüsse ja auch regelmäßig in Zeitungen. Allerdings werden sie dafür bezahlt (von den Steuerzahlern und Lobbyisten). Natürlich stand da nicht unter der Kolumne, dass ich der Vorsitzender der Partei bin. Erstens wusste das jeder, zweitens genügte ein Klick auf die Webseite und drittens wäre es mir natürlich viel lieber gewesen, wenn das unter jeder Kolumne gestanden hätte.

Wahrheitswidrig erweckt der Artikel den Eindruck, ich wäre nicht zu einer Stellungnahme bereit gewesen. Das Gegenteil ist – wen wundert´s – richtig. Ich erklärte dem Spiegel, dass ich sogar sehr gerne zu jeder Frage Auskunft gebe. Bedingung: Es müsse sich um ein Wortlaut-Interview handeln. Das heißt, das gesamte Interview muss gedruckt werden und nicht nur beliebige aus dem Zusammenhang gerissene Zitate. Ich wies den Spiegel sogar extra daraufhin, dass sie keine beliebig langen Traktate von mir veröffentlichen müssen (ich habe den E-mail-Verkehr archiviert). Man einigt sich einfach auf eine bestimmte Länge oder eine bestimmte Anzahl an Fragen und die Antworten müssen komplett gedruckt werden. Bei Nichteinhaltung dieser Vereinbarung würde eine Vertragsstrafe von 100.000 Euro fällig (ich kenne ja meine Brüder). Das lehnte der Spiegel natürlich ab, weil ihm nicht an Aufklärung, sondern an Diffamierung gelegen ist. Wenn man nämlich ein gesamtes Interview druckt, ist es möglich, Dinge im Zusammenhang zu erklären, ohne dass einzelne Zitate in einen falschen Kontext gestellt werden können.

Obwohl mir das eigentlich ein Gräuel ist, habe ich inzwischen einen Top-Anwalt für Medienrecht engagiert, der meine Interessen vertritt. Eigentlich hielt ich das für überflüssig, aber Freunde drängten mich zu dem Schritt. In der Tat kann man sich in der heutigen Medienlandschaft wahrscheinlich ohne Anwalt gar nicht mehr aus dem Haus trauen. Ich werde mich daher nur in Wortlaut-Interviews zu Einzelheiten äußern, weil ansonsten Zitate beliebig aus dem Zusammenhang gerissen werden können. An dieser Stelle nur so viel: Irgendjemand liest da wohl zu viele Verschwörungsbücher, aber leider die falschen 🙂

Sehr wohl darauf eingehen will ich, wie der Spiegel mit der Wahrheit umgeht. Wo bleibt denn das Wortlaut-Interview von Guido Westerwelle oder Angela Merkel und zahlloser weiterer Politiker über ihre Besuche bei den Bilderbergerkonferenzen? Wo bleibt die Konfrontation führender Politiker mit  einem Verdacht auf Spionagetätigkeit („IM Tulpe?“) oder Landesverrat? Wo bleiben die Artikel über die Todesstrafe in der EU, den eindeutig verfassungswidrigen Lissabon-Vertrag, das eindeutig gegen den Lissabon-Vertrag und das Grundgesetz verstoßende Rettungspaket? Mein ganzes Buch ist voller belegter Schweinereien, die eine Titelgeschichte rechtfertigen würden. Stattdessen werde ich mit völlig absurden Anwürfen konfrontiert, wobei ich schon etwas enttäuscht bin, dass die Meldung nur so klein war. Wie wär´s denn mit einer Titelgeschichte? Dann würde ich euch auch ein Bild von mir übermitteln. Vorschlag für die Titelzeile: „Der gefährlichste Mann Europas – der Mann, der hinterrücks für die freiheitlichste Partei Europas wirbt und auch noch Aktien empfiehlt“.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass der Spiegel eines der Magazine ist, die im Mittelpunkt der  Medienkritik meines Buches steht. Unglücklicherweise wird diesem Magazin in Deutschland die höchste Kompetenz bei der Aufdeckung von Skandalen zugebilligt. Das ist einer der wichtigsten Gründe dafür, warum der Gros der Bevölkerung immer noch an die wissenschaftlich widerlegte These vom menschengemachten Klimawandel oder die mit Hilfe der Newtonschen Gesetze (Schulwissen!) und unzähliger Indizien sehr leicht zu widerlegenden offiziellen Verschwörungstheorie zum 11. September glaubt. Die immerwährende Frage lautet: Wenn das ein Schwindel ist, warum berichtet dann der Spiegel nicht darüber? Tja, so naiv war ich auch mal. In meinem Buch gehe ich ausführlichst darauf ein, wie es zu solchen Phänomenen kommen kann. Ich will dabei betonen, dass Sie trotzdem nicht alle Journalisten – auch nicht die vom Spiegel – über einen Kamm scheren können. Im Wesentlichen gibt es vier Kategorien von Journalisten:

Den arroganten Idioten: Er hält sich für den Größten und hinterfragt nichts, was offizielle Behörden verlautbaren. Das ist bedauerlich, aber immerhin glaubt er an seinen eigenen Blödsinn.

Den Mitläufer: Er tut, was man ihm sagt. Er schreibt offizielle Studien und Artikel zusammen und ruft noch zwei, drei Leute an, die die These seines Artikels bestätigen. Er denkt nicht selber nach.

Den Intelligenten: Er weiß, dass die offiziellen Theorien, etwa zum 11. September, oder dem Klimawandel falsch sind, fürchtet aber – zu Recht – um seinen Job. Er ist nicht der Mutigste, aber er handelt rational, oft hat er eine Familie, um die er sich sorgen muss. Dieser Typus hat im Prinzip Recht. Ich bin ab jetzt praktisch mit einem Berufsverbot belegt, Ex-WDR-Journalist Gerhard Wisnewski schlägt sich wacker, aber es ist ein zähes Brot, mit Büchern sein Geld zu verdienen. Da die Bücher im Gegensatz zu Sarrazins (im Zuge der Teile und Herrsche-Strategie) vom Mainstream ignoriert werden, reichen die Einnahmen gerade so, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und er ist noch ein Star unter den Autoren. Ex-ARD-Mann Christoph Hörstel lebt inzwischen von Hartz IV.

Das Arschloch:  Er weiß Bescheid, macht investigative Journalisten absichtlich fertig und ignoriert die Fakten, entweder, weil er bösartig ist, vom Geheimdienst geführt oder angestellt ist.

Falls der Spiegel nochmal eine größere Kampagne gegen mich fährt, werden vermutlich mehrere Autoren darunter stehen. Selbst da ist nicht festzustellen, zu welcher Kategorie die einzelnen Journalisten gehören. Es mag durchaus sein, dass der eine oder andere Gewissensbisse hat, aber er fürchtet eben um seinen Job. Ihnen allen sei wärmstens die Lektüre meines Buches empfohlen. Ich schließe mit einem Auszug aus dem offenen Brief an Journalisten (S. 446) und andere:

„Liebe Journalisten,

… Wenn Sie dieses Buch ganz gelesen haben, müssten Sie die unwiderlegbare Logik meiner Argumentation verstanden haben. Wenn Sie auf der bösen Seite der Macht stehen und Rufmord betreiben wollen, bitte schön. Die Mainstream-Presse verliert jeden Tag mehr an Glaubwürdigkeit. Tun Sie wofür Sie angetreten sind: die Schwachen vor den Mächtigen zu schützen.“

 

P. S.: Da es weitere Rufmordartikel gibt und geben wird, abschließend noch folgendes. Ich werde nicht auf jeden einzelnen Vorwurf, Artikel oder jedes Internet-Posting eingehen. Erstens habe ich weder Zeit noch Lust dazu. Zweitens dienen Äußerungen von mir nur dazu, sie aus dem Zusammenhang zu reissen und ins Gegenteil zu verkehren. Ich kenne den Mechanismus nur allzugut. Aber damit sich hier niemand Sorgen macht, ich wäre in irgendwelche dubiosen Machenschaften verwickelt sage ich hier klar und deutlich:  

Ich war und bin weder an irgendwelchen Kursmanipulationen, Insidergeschäften noch sonstigen Verschwörungen beteiligt. Wäre ja auch zu komisch: Propaganda und Verschwörung, ausgerechnet ich! Das sind die beiden Haupthemen in meinem Buch. Und die Partei der Vernunft, in der ich unentgeldlich und ehrenamtlich gegen Propaganda und Manipulation der Medien kämpfe, habe ich dann wohl gegründet um von meinen eigenen Verfehlungen abzulenken. Mannomann!